Sich helfen lassen und sich mit Gleichgesinnten treffen

Maria H. aus Schwarzbach in der Rhön ist 82 Jahre alt, verwitwet und lebt in einem Haus mit ihrem ältesten Sohn und dessen Familie. Sie ist geistig rege und nimmt – wie man so schön sagt – rege am Zeitgeschehen teil. Doch die Beine wollen nicht mehr so richtig. Arthrose in den Hüften und Knieprobleme sorgen dafür, dass die Seniorin über Schmerzen bei jedem einzelnen Schritt klagen müsste. Das tut sie jedoch nicht. Maria nimmt die Leiden so hin wie es jetzt ist, es ist halt das Alter. Allerdings ist die Seniorin durch diese Schmerzen sehr beeinträchtigt. Einkaufen oder Kirchgang sind wahre Torturen und nicht möglich. Sie wird gut von Sohn, Schwiegertochter und Enkeln unterstützt. Doch die sind allesamt berufstätig. Und Maria möchte ihren Angehörigen nicht zu sehr zur Last fallen. „Die haben ja selber alle ihren Schaff“, sagt sich Maria. So verbringt sie viel Zeit alleine. Gerne würde sie sich ab und zu mal mit Freundinnen von früher treffen. Da gibt es die Elisabeth oder die Helene aus dem Nachbarort, die im gleichen Alter sind und die sich in einer ähnlichen Lebenslage befinden. Verwitwet, gesundheitlich angeschlagen, aber voller Lebensfreude. Doch immer jemanden aus dem Haus fragen, ob man nicht mal gefahren werden kann? Das möchte Maria nicht. Da sind die Touren zum Arzt doch deutlich wichtiger.

Maria würde sich freuen und auch aufleben, wenn sie ein bisschen mehr unter  Leute käme. So zwei, drei Tage in der Woche, an denen sie morgens abgeholt und abends wieder nach Hause gebracht würde, das wäre doch schön. Sie bekäme das Essen gekocht, könnte sich mit Gleichaltrigen und Gleichgesinnten unterhalten und – ganz wichtig – würde niemandem aus der Familie zur Last fallen. Dass es solche Einrichtungen gibt, davon hat Maria in der Zeitung gelesen. Leider nicht bei ihr in der Rhön, schon gar nicht bei ihr im Dorf – in Schwarzbach.

Doch da täuscht sich Maria H. Denn Tagespflege wird es schon bald in der ehemaligen Schule in Schwarzbach geben. Sabine Schlöder  errichtet 20 Tagespflegeplätze im Gebäude neben dem Kindergarten. Frau Schlöder ist gelernte Hauswirtschaftsmeisterin und Chefin der „Ihre gute Fee GmbH“ und der Wilma Reinigung in Fulda.

Von Montag bis Freitag wird die Tagespflege in der Zeit von 8 bis 16 Uhr geöffnet sein.  Es wird unterschiedliche Gemeinschaftsräume geben, einen Frühstücksräume, ein Garten mit Hochbeet wird angelegt. Selbstverständlich müssen die Gäste nicht die ganze Woche über kommen, sondern auch tageweise. Ein Fahrdienst ist vorhanden, sogar für Rollstuhlfahrer ist ein Transport zur Tagespflege möglich. Die Eröffnung ist für Mai 2019 vorgesehen.